Pfarreibeauftragter Matthias Westermann wurde am 8. Februar 2003 in Zürich zum Ständigen Diakon geweiht. Zum Jubiläum haben wir ihn befragt.
Herzlichen Glückwunsch zum 20. Jahrestag der Diakonenweihe. Haben Sie noch Erinnerungen an diesen Tag?
Ja, ganz viele gute Erinnerungen. Der 8. Februar 2003 war ein eiskalter, aber sonniger Wintertag. Als wir, die drei Weihekandidaten und die vielen Konzelebranten zusammen mit den Ministranten in die Kirche zum Weihegottesdienst einzogen, war ich innerlich tief berührt. Vor allem auch deswegen, weil ich die vielen Menschen sah, die diesen Festtag mitfeiern wollten, meine Ehefrau, meine Familie, die vielen Wegbegleiter der vergangenen Jahre, auch aus der Heimat. Angehörige meiner Heimatpfarrei waren mit einem Bus angereist und der Jugendchor, in dem ich vor Jahrzehnten selbst mitgesungen hatte, gestaltete die Feier mit. Das hat mich damals sehr gefreut.
Warum fand die Diakonenweihe in der Zürcher Liebfrauenkirche statt?
Wir waren zu dritt aus dem Kanton Zürich, die sich auf die Diakonenweihe vorbereiteten. Jeder von uns war in einer Pfarrei tätig. Aber irgendwie konnten wir uns nicht auf eine dieser Kirchen einigen. So kam uns die Idee, in der Liebfrauenkirche anzufragen. Der damalige Pfarrer dort, den ich gut kannte, hat sofort zugesagt und beim Bischof fand es auch Zustimmung. Wir hätten keinen besseren Ort wählen können. Die Liebfrauenkirche Zürich bot Platz für die vielen Gäste und war ein würdiger Rahmen für einen besonderen Gottesdienst. Und wir bekamen alle Unterstützung, die nötig war, um so einen Tag gut vorzubereiten und festlich zu begehen.
Was war im Weihegottesdienst besonders eindrücklich?
Da waren viele Momente, an die ich heute noch denken muss. Sicher der Moment, in dem ich flach ausgestreckt während der Anrufung der Heiligen vor dem Altar liege, das Auflegen der Hände des Bischofs und das Treueversprechen, das er entgegennahm. Bischof Amédée Grab, der uns die Weihe spendete, hatte eine sehr persönliche Art dies zu tun, und man sah ihm an, dass er selbst innerlich sehr berührt war. Auch der Moment, an dem unsere Ehefrauen dem Weiheakt zustimmten und uns halfen, die Diakonengewänder anzuziehen. Auch das Miteinander aller in diesem Gottesdienst, im Gesang und Gebet. Das war wie ein Teppich, auf dem man getragen wurde.
Und was passierte danach?
Ganz viel Händeschütteln und Gratulationen im Pfarreizentrum der Liebfrauengemeinde beim Apéro. Wenn ich das Fotoalbum dieses Tages anschaue, werde ich ein wenige melancholisch, wie viel Zeit nun schon vergangen ist, welche Spuren das Alter hinterlassen hat und wie viele Menschen, die mir wichtig waren, gar nicht mehr unter uns sind.
Können Sie noch ein Wort zur Vorbereitung auf das Diakonenamt sagen?
Nach dem Bewerbungsverfahren haben wir Kandidaten uns regelmässig in Chur über einen längeren Zeitraum getroffen. Auch unsere Ehefrauen waren manchmal mit dabei. Verantwortlich für die Begleitung war unter anderem Weihbischof Paul Vollmar, der inzwischen leider auch verstorben ist. Bischöfe waren für mich bis dahin distanzierte Respektpersonen. Mit ihm und später auch mit Bischof Amédée war es anders. Sie waren geistliche Männer, die auch Anteil nahmen an unseren Fragen und Herausforderungen, offen diskutierten und auch herzlich lachen konnten. Aus diesem Vorbereitungskurs haben sich Freundschaften fürs Leben entwickelt. Dafür bin ich sehr dankbar.
Haben Sie die Entscheidung, sich zum Diakon weihen zu lassen, je bereut?
Keine einzige Minute. Ich war immer gerne im kirchlichen Dienst, auch als Pastoralassistent. Aber die Möglichkeit als Ständiger Diakon zu arbeiten, hat mich durch den klaren Auftrag und die sakramentale Beauftragung noch einmal neu motiviert und auch durch schwierige Zeiten getragen. Als das Zweite Vatikanische Konzil das eigenständige Diakonenamt, das ja in der frühen Kirche gegeben hat, wieder neu belebte und für verheiratete Männer öffnete, hat die Kirche auf kluge Weise auf die Herausforderungen der Zeit reagiert. Es ist nicht auszuschliessen, dass unsere Kirche nach reiflicher Überlegung weiter solche Entscheidungen trifft. Diese aber ultimativ einzufordern, wie dies zurzeit in Teilen des synodalen Prozesses geschieht, halte ich für den falschen Weg.
Für mich war und ist Loyalität zur konkreten katholischen Kirche und ihren Amtsträgern immer selbstverständlich gewesen. Das habe ich in der Weihe auch versprochen und nehme es ernst. Die Freude am Glauben weiterzugeben, das ist die eigentliche Herausforderung. Ich darf dies tagtäglich erleben, als Christ, als Diakon. Da bin sicher gefordert und gerate manchmal an meine Grenzen. Ich werde aber auch immer wieder reich beschenkt. Und das seit 20 Jahren. Dafür bin ich sehr dankbar.
Wird an diesem Tag ein wenig gefeiert?
In der Kirche werden Jubiläen erst ab dem 25. Jahrestag gefeiert und das ist auch gut so. Somit ist dieser Tag ein normaler Arbeitstag. Sicherlich werde ich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und meiner Familie auf mein Jubiläum anstossen.
Vielen Dank und Gottes Segen für Ihre Arbeit!
Tolles Interview! Herzliche Gratulation, lieber Herr Westermann, zu ihrem 20-jährigen Jubiläum und danke für die vielen schönen und unvergesslichen Dienste, welche sie während dieser Zeit bei uns in Küsnacht geleistet haben. Mit besten Wünschen aus Australien, Andreas Zehnder
Herzliche Gratulation. Freude am Glauben weiterzugeben, das ist die eigentliche Herausforderung. Gut gesprochen.
Besten Grüsse und Glückwünsche
Willy Bischofberger
Matthias Westernann ist ein Segen für unsere Pfarrei!!! Danke!Danke! Danke! ❤️Agnes Lenherr
Lieber Matthias
herzliche Gratulation für 20 Jahre Diakon. Danke für Deinen engagierten Dienst auch in unserer Pfarrei. Danke für die vergangenen 19 Jahre als Seelsorger in unserer Pfarrei. Zum lebendigen Pfarreileben trägst Du massgeblich und unermüdlich bei.
Danke Dir und Glückwünsche für Dein weiteres Wirken
Thea Hinden