Spitalseelsorge

Clinical Pastoral Training – eine klassische kirchliche Weiterbildung Geschrieben am

Pastoralassistentin Esther Stampfer absolviert seit Anfang letzten Jahres eine Zusatzausbildung, die zu den «Klassikern» kirchlicher Weiterbildung gehört. Ihr Bericht gibt einen Einblick.

Eine praxisnahe Weiterbildung

Wer rastet, der rostet. So habe ich mich im Jahr 2020 dazu entschieden, eine Weiterbildung im Bereich spezialisierte Seelsorge zu machen, genannt CPT.
Die Abkürzung steht für Clinical Pastoral Training. Unter „klinisch“ versteht man das Lernen durch intensive Praxisanalyse. Das Clinical Pastoral Training CPT in der Schweiz bildet Seelsorgerinnen und Seelsorger für ihre Arbeit in Gemeinde- und Pfarreipastoral, Spitälern, Heimen und Kliniken aus. Das Kurskonzept ist international anerkannt und wird von Anfang an ökumenisch durchgeführt. Ich mache diese Ausbildung in Chur, angeboten wird sie in Zusammenarbeit mit der Universität Bern.

Mein Rollenbild als Seelsorgerin wahrnehmen

Ziel dieser Ausbildung ist es, die Teilnehmenden in ihrer fachlichen, sozialen und religiösen Kompetenz zu unterstützen und zu fördern, sowie das eigene Rollenbild als Seelsorgerin bewusster zu gestalten und wahrzunehmen. Dies alles mit Schwerpunkt auf Patienten und alternde Menschen. Der Kurs, den ich besuche, hat seinen Fokus auf der Altersseelsorge. Ich habe mich darum für diese Spezialisierung entschieden, weil der demografische Wandel enorm fortgeschritten und vor allem im kirchlichen Bereich deutlich zu spüren ist.

Wir treffen uns in diesen anderthalb Jahren siebenmal im Priesterseminar Chur zu sogenannten Kursblöcken. Drei Tage lang arbeiten wir intensiv miteinander, auch zwischen den Blöcken gibt es immer wieder Arbeitsaufträge und Einzeltreffen zur Vertiefung. Diese Treffen konnten glücklicherweise immer analog stattfinden, trotz Pandemie.

Ein Kursblock gestaltet sich aus verschiedenen Elementen, jeweils mit einem inhaltlichen Schwerpunkt zum Thema Alter. Demenz, Palliative Care, Heimseelsorge und Gerontologie sind nur einige Themen, die wir genauer anschauen. Die Kursleitung und die Teilnehmerinnen (wir sind eine reine Frauengruppe), schauen auch auf die jeweils eigene seelsorgerliche Arbeit. Wir analysieren gemeinsam Situationen im Berufsalltag und versuchen, uns durch die gemachten Selbsterfahrungen weiterzuentwickeln. Geistliche Impulse und Andachten gehören genauso zum Kurs dazu, wie die Supervision im eigenen Praxisfeld.

Der Austausch untereinander ist wichtig

Esther Stampfer

Es macht mir grosse Freude, mit so vielen kompetenten Kolleginnen zusammen zu lernen. Wir profitieren sehr von den Erfahrungen der anderen, lernen uns selbst besser kennen und reflektieren auf effiziente Art unsere Arbeit.
Da die Tage in Chur sehr vollgepackt und auch anstrengend sind, bleibt wenig Zeit, um Chur zu geniessen. Aber ab und zu schaffen wir es doch, auf ein Glas Wein zusammenzusitzen.
Ich freue mich auf die weiteren Kursblöcke und bin gespannt, was noch alles auf mich zukommen wird. Im September 2022 werde ich meine Ausbildung abgeschlossen haben.

Esther Stampfer

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