Thomas Jehle geht nicht nach Israel

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Die Nachricht, dass er nicht als Studienassistent nach Jerusalem geht, überraschte viele aus dem pfarreilichen und privaten Umfeld des jungen Theologen Thomas Jehle. Diejenigen aber, die in diesen Entscheidungsprozess mit einbezogen waren, konnten seine Absage am Ende gut nachvollziehen.

Thomas Jehle ist dennoch zuversichtlich

Zu viele organisatorische und inhaltliche Bedenken, kritische Fragen zum ungeklärten Aufenthaltsstatus. Dazu die Einschränkungen für den akademischen Betrieb durch die Coronakrise veranlassten Thomas Jehle, diesen Schritt ins Ungewisse nun doch nicht zu tun. Leicht tat sich Thomas Jehle mit dieser Entscheidung nicht. Er schreibt dazu in der Pfarrkolumne des «Küsnachter» vom 23. September (Link zum PDF):

„Was bei alldem ganz wichtig ist und bleibt: Sich und seinen Prinzipien und Werten treu bleiben! Wenn die Entscheidung dann gefallen ist, für sich festzustellen, dass (selbst wenn es sich später als die falsche herausstellen sollte) es für genau diesen Moment unter diesen Bedingungen die richtige war und sie deshalb legitim bleibt. Das Treffen einer Entscheidung ist zudem nicht nur entlastend, sondern man darf sich auch bewusstwerden, dass das «Sterben» einer Option neue, andere Optionen hervorbringen kann. Ich jedenfalls bin froh, wie ich mich entschieden habe und schaue zuversichtlich voran.“

Pastoralassistent Thomas Jehle bleibt nun mit dem Einverständnis der Anstellungsbehörde in der Pfarrei, worüber sich die Pfarreileitung und die Mitarbeitenden freuen. Das Bistum hat auf die Entscheidung schon reagiert und ihm zusammen mit acht weiteren Absolventinnen und Absolventen des Pastoralkurses in einem feierlichen Gottesdienst mit Diözesanbischof Joseph Bonnemain am vergangenen Samstag die «Missio» verliehen.

2 Antworten zu “Thomas Jehle geht nicht nach Israel

  1. Ich gratuliere Herrn Jehle zu diesem eigenständigen Entscheid.

    Meine persönlichen Erfahrungen haben mich gelehrt,dass das Prinzip „wer A sagt,muss B sagen“ meistens verkehrt war : wenn innerlich die Zweifel grösser werden, ich diese jedoch übersehen habe,war der eingeschlagene Weg kaum je richtig.
    Sich dem inneren Mahnen anzuvertrauen,braucht entschieden mehr Mut und differenzierte Selbstwahrnehmung.

    Aber ich sehe auch -jetzt mit dem Älterwerden-,dass nur jemand,der fähig ist, gelegentlich gegen den Strom zu schwimmen,auch fähig ist,ein verlässliches „Ja“ zu sagen.

  2. lieber Thomas
    Ich habe dir damals gratuliert zu deiner Reise nach Jerusalem. Nun gratuliere ich
    dir zu deinem neuen Entscheid und vor allem zu den Bemerkungen betr. dem „Sterben“
    einer Option. Ich kann mich oft sehr schlecht entscheiden und ich tue mich damit sehr
    schwer. Du hast mir mit deinen Worten geholfen, jeweils neue, unbekannte Optionen
    zu finden. Herzlichen Dank dafür. Ich, wir alle, sind froh, dass du bei uns bleibst.
    Sylvia

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