Einblick in die Katechese von Bea Wick Geschrieben am

Die Zeit vergeht wie im Flug. Seit 11 Jahren arbeite ich als Religionspädagogin in der Pfarrei Küsnacht-Erlenbach. Nach wie vor erfüllt mich diese Arbeit. Ich schätze vor allem die Vielfalt der Aufgaben. Der Unterricht auf der Unterstufe mit der Vorbereitung auf die Erstkommunion gestaltet sich ganz anders im Vergleich mit dem Block-Unterricht, den wir für die 5. und 6. Klässler anbieten. Auch meine Arbeit mit Menschen mit einer Behinderung in der Martin Stiftung Erlenbach fordert ein spezielles Vorwissen und eine besondere Achtsamkeit.

Nach Gott zu Fragen ist in den Herzen angelegt

Bea Wick, Religionspädagogin

Auf der Unterstufe zahlt sich eine Methodenvielfalt aus, die alle Sinne ansprechen. Die Schüler der Mittelstufe schätzen vermehrt eine kognitive Auseinandersetzung. Es gilt ihnen Raum zu schaffen, wo sie die Möglichkeit haben, den Glauben kritisch zu hinterfragen.
Auch wenn bei einem Teil der Kinder im Elternhaus der christliche Glaube kein grosses Thema ist, kommen sie mit Interesse in den Religionsunterricht. Nach Gott zu Fragen ist in ihren Herzen angelegt.
Die drei Jahre in der Unterstufe sind eine Hinführung zum Fest der Erstkommunion. Die Kinder werden vertraut mit den verschiedensten biblischen Geschichten. Sie erfahren, wie sie eine persönliche Beziehung zu Gott und zu Christus pflegen können. Sie lernen zu beten. Auch versuchen wir, dass die Kinder vertrauter werden mit der Kirche und ein Verständnis erlangen in Bezug auf die kirchlichen Festtage.

Vieles in unserer Schöpfung ist einer Verwandlung unterworfen

Öfters werde ich in Bezug auf die Vorbereitung zur Erstkommunion angesprochen, wie sich die Bedeutung dieses Sakramentes den Kindern vermitteln lässt, in Anbetracht dessen, dass das Verständnis der Kommunion bei vielen Erwachsenen verschwindet. Es ist wirklich so – diese Erfahrung machen auch meine Kolleginnen und Kollegen – dass sich die meisten Kinder auf das Geschehen der Messfeier einlassen. Das Geheimnis der Verwandlung des Brotes kann ihnen nahe gebracht werden, im Bewusstsein, dass vieles in unserer Schöpfung einer Verwandlung unterworfen ist, was auch nicht bis ins Letzte erklärbar ist. Wenn wir Katechetinnen nach der Erstkommunion bei den Kindern nachfragen, was sie besonders schön fanden an diesem Fest, geben sie häufig zur Antwort, der Gottesdienst und die Kommunion.
Leider bleibt diese Erfahrung oft nicht nachhaltig. Denn, so wie bei Vielem in unserem Leben entfaltet sich auch die Kraft des Sakramentes der Eucharistie für den Einzelnen durch weiteres sich darauf einlassen und üben.

Kinder hinterfragen sich, wo ist Gott?

Wie bereits erwähnt, unterrichten wir die Schüler der 5. und 6. Klasse in einem Block-Angebot einmal im Monat am Mittwochnachmittag in 3 Stunden. Diesen Unterricht erteilen Brigitte Haager und ich im Team-Teaching. Dieses Angebot hat sich sehr bewährt. Es gelingt uns thematisch vertiefter und vielseitiger zu arbeiten. Zu zweit kann die Klasse auch mal aufgeteilt werden oder Gruppenarbeiten sind besser möglich. Unsere Erfahrung ist auch in diesem Alter, dass die Schüler durchaus offen sind für die Inhalte des Unterrichts. Es gilt bewusst Unterrichtsinhalte mit ihrer Lebenswelt in Verbindung zu bringen. Auch kritisches Hinterfragen und kontroverse Meinungen sollen Platz haben. In diesem Alter verändert sich auch das Gottesbild der Schüler. Sie erfahren Gott vermehrt als den Fernen und stellen sich öfter die Frage, wo ist Gott in Anbetracht des Leides auf der Welt. Diese Frage, die auch Theodizee-Frage genannt wird, behandeln wir eingehend mit den Schülern.

Begegnungen, die sich gegenseitig bereichern

Kinder unterschiedlichen Alters und Menschen mit einer Behinderung auf ihrem Lebensweg zu begleiten, bereitet mir nach wie vor viel Freude. Es ist nicht nur ein einseitiges Geben. Immer wieder fühle ich mich selber als die Beschenkte.

Bea Wick, Religionspädagogin

 

 

 

 

 

 

 

Eine Antwort zu “Einblick in die Katechese von Bea Wick

  1. Liebe Bea, vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz, unsern Kindern, bzw. Enkeln, den Zugang zu Gott zu erleichtern. Wir haben die heutige Erstkommunion lebhaft erlebt und hoffen natürlich, dass sich das Gottesbild in unserem Enkel Flavio weiter und nachhaltig entwickelt. Als Grosseltern geben wir uns ebenfalls Mühe dazu.

    Herzlichen Gruss
    Andreas + Gaby

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert