In den ersten beiden Wochen der Sommerschulferien fand das alljährliche Pfarreilager statt. 64 Kinder reisten zusammen mit 29 Leitern nach Kandersteg ins Berner Oberland. Jugendarbeiterin Nicole Wunderli trug die Hauptverantwortung für das Lager und erzählt von ihren Erlebnissen.
Nicole Wunderli berichtet aus dem Pfarreilager:
Für mich war es ein anstrengender Sommer. Die Vorbereitungen für das Lager starteten bereits Anfang März. Vom einstigen Lagerkind zur Hauptleiterin mit der Gesamtverantwortung war ein mächtiger Schritt. Zum Glück konnte ich als Gruppenleiterin schon Erfahrungen sammeln, so war das Lager nicht ganz Neuland für mich. Aber die Hauptleitung für so viele Kinder zu tragen, ist doch etwas ganz anderes, so dass eine gewisse Grundnervosität von Anfang an dabei war. Während der Planungsphase hatte ich gewisse Vorstellungen, musste aber immer wieder flexibel umdisponieren. Es fühlte sich ein wenig wie der Sprung ins kalte Wasser an. Die Vorfreude ist zum Glück mit den Vorbereitungen gestiegen. Mein Team und ich waren bereit loszulegen!
Ein ganzes Team steckt dahinter
Am Abfahrtsmorgen traf ich, mit Kaffee bewaffnet, im Pfarreizentrum ein. Einige Leiter waren schon da. Sie hatten die Nacht im Jugendraum des Pfarreizentrums verbracht, um sich auf das Lager einzustimmen. Früher gehörte diese Tradition für mich auch dazu, jetzt überlasse ich dies jedoch gerne den Nachwuchsleitern.
Es ist immer wieder schön, an so einem Morgen die freudigen Gesichter der Kinder und der Eltern zu sehen. Nach der Begrüssung durften die Kinder ihre Gruppenleiter, die kreativen Gruppennamen und Gruppenlogos kennen lernen. Das Lager stand übrigens unter dem Motto „Ägypten“.
Nach der Aufteilung in die Gruppen und der Verabschiedung der Eltern, gingen die Kinder mit ihren Leitern und Leiterinnen los Richtung Bahnhof – und plötzlich war ich wieder allein. Als Hauptlagerleiterin trug ich die volle Verantwortung und musste nach kaum 15 Minuten meine Schützlinge bereits wieder ziehen lassen. Es war ein mulmiges Gefühl, die Verantwortung für die Kinder an die Jungleiter abzugeben. Doch wirkliche Sorgen musste ich mir nicht machen. Denn einige der Leiter sind im Lager „aufgewachsen“ und mit allen Abläufen vertraut. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wieviel Engagement von allen Leitern aufgebracht wird. Sind doch einige bereits berufstätig und müssen ihre Ferientage für das Lager einbringen. Ihnen gebührt ein riesiges Dankeschön! Ohne sie wäre das Lager schlicht und einfach nicht möglich.
Vom Schützling zum Leiter
Die zwei Wochen waren sehr intensiv und unglaublich toll. Eines der Highlights für mich war die Leitertaufe. Die neuen Jungleiter mussten sich als Schlümpfe verkleiden und einen Kriminalfall lösen. Den ganzen Tag mussten sie im blau-weissen Kostüm verbringen, was natürlich für Erheiterung sorgte. Die Taufe ist ein ganz besonderer Moment in einem Leiterleben. Für die Strapazen an diesem Tag gab es jedoch auch eine Belohnung!
Gerade die Kreativität aller Leiter, welche für die Kinder stets ein tolles Programm auf die Beine stellten, hat mich sehr fasziniert und gefreut. Sie machten einen tollen Job und unterstützten mich, wo es nur ging: Bei der Koordination des gesamten Lagers, beim Einkauf, beim Verarzten der Kinder, bei der Auswahl der Zeltplätze, bei der Sitzplatzreservierung für die Heimfahrt, um nur einige Dinge zu nennen.
Zum Glück war das Wetter die ganze Zeit optimal. So konnten wir direkt an der Kander zwischen den Bäumen drei wunderschöne Zeltplätze aufbauen. Zusammen draussen kochen, den Zeltplatz schmücken und gemeinsam “füürlä”…das tut jeder Kinderseele gut.
Dankeschön & Adieu!
Das Lager war nicht nur ein unglaublich schönes und lehrreiches Ereignis, sondern auch der Abschluss meines Jahres als Jugendarbeiterin in der katholischen Kirchgemeinde. All die Bekanntschaften und Erfahrungen, die ich in diesem vielseitigen Berufsfeld sammeln durfte, haben mich sehr geprägt. Doch hauptamtlich in der kirchlichen Jugendarbeit tätig zu sein, ist nicht meine Berufung. So verspürte ich in mir den Wunsch, in den erlernten Beruf und in den Operationssaal zurückzukehren. Dennoch möchte ich dieses Jahr nicht missen. Viel habe ich gelernt und freue mich nun auf meine neue Stelle im Stadtspital Waid.
Für dieses schöne und grossartige Jahr, sowie für die stets wohlwollende Unterstützung möchte ich mich bei der gesamten Pfarrei herzlich bedanken!
ich bin so froh, dass das Lager so gut geglückt ist! Schade, dass Nicole schon wieder weg geht!
Weiss man, wer Nachfolgerin oder Nachfolger wird? Ich wünsche viel Glück!!!
Herzlich, Agnes.
Wir bedauern auch den Weggang von Nicole Wunderli. Sie hat in diesem Jahr eine hohe Akzeptanz bei der Jugend und im Kreis der Mitarbeiter gefunden. Wir sind um eine gute Nachfolge besorgt. Die ersten Gespräche laufen schon…..
Bravo Nicole! Tolle Arbeit, schöner Bericht. Für die Zukunft wünsche ich Dir nur das Beste!
Herzlichst, Louis