Firmkurs 2024
«Ich will, dass Du bist!» – Einblick in unseren diesjährigen Firmkurs
Im diesjährigen Firmkurs bereiten sich rund 40 Jugendliche aus Küsnacht und Erlenbach auf das Sakrament der Firmung vor. Seit fast einem Jahr darf das Firmteam (Thomas Jehle, Matteo Tuena und Karl Wolf) die Jugendlichen begleiten. Jetzt auf dem Endspurt hin zum festlichen Firmgottesdienst am 17. November 2024 mit Generalvikar Luis Varandas, können wir schon auf die intensive Zeit zurückblicken und allen Leser/-innen unseres Newsletters einen Eindruck davon schildern.
Befähigung zur Firmung, Kennenlernen von Glaube und Kirche
Der Firmkurs ist mit dem Augustinus zugeschriebenen Satz “Volo ut sis” “Ich will, dass Du bist” überschrieben und verdeutlich das bedingungslose Angenommensein der Jugendlichen durch Gott. Darauf aufbauend wollen wir zeigen, was der christlich-katholische Glaube meint, beinhaltet und wie aus ihm Leben gelingend gestaltet werden kann. Die Firmanden sollen befähigt werden, was bei der Taufe stellvertretend von Eltern und Paten übernommen wurden, in der Firmung nun selbst(bewusst) “ja” zum Glauben und Gemeinschaft der Kirche zu sagen, um dann im Sakrament die Besiegelung der Taufe und die Bestärkung durch die Gabe Gottes, des Heiligen Geistes zu erhalten.
Dazu braucht es Interesse, Engagement, Offenheit und kritische Reflexion. Die Jugendliche setzen sich in Vorbereitung dazu mit den grossen Fragen des Lebens und Glaubens auseinander und lernen die Grundvollzüge des christlich/kirchlichen Lebens kennen: Grundlegende Glaubensinhalte (Martyria), Spiritualität in persönlichem und öffentlichem Gebet (Leiturgia), im Engagement und gelebter Nächstenliebe in den Projekten (Diakonia) und natürlich in der Erfahrung von Gemeinschaft (Koinoia).
Aufbau des Firmkurses
Der Firmkurs 2023-2024 besteht aus sechs verschiedenen Elementen: Informationsabende, Gesamttreffen, die durch intensive Wochenenden vertieft werden (Kennenlernwochenende, Versöhnungsweg, Tauferneuerung) Liturgien (Weihnachten, Ostern, Pfingsten) sowie vier Gottesdienste, die nach Wahl besucht werden. Ferner unser Firmprojekt (Mensa auf der Gasse mit Karl Wolf und Schwester Ariane in Zürich) sowie Gemeinschaftsevents (Ausflug nach Chur, Pfarreifest, Romreise).
Herzstück des Firmkurses sind die regelmässigen Gesamttreffen in denen inhaltlich der kath. Glaube vermittelt, reflektiert und diskutiert werden soll. Der Firmkurs geht dabei zunächst am Kirchenjahr und damit am Leben Jesu entlang (von Weihnachten bis Pfingsten – von Geburt bis Himmelfahrt/Aussendung d. Jünger). Die erste Hälfte der Wochentreffen bis zu den Sommerferien behandeln grundlegende Glaubensthemen (Glaube, Gebet, Jesus, Kreuz, Bibel) während die zweite Hälfte nach den Sommerferien einen Schwerpunkt auf Sakramentenkatechese legt (Kirche mit dem Thema Berufung, Sakramente, Eucharistie, Versöhnung, Taufe, Firmung)
Die Gesamttreffen folgen fast durchgehend einem dreigliedrigen Aufbau (Zeugnis, Hauptteil, Liturgie). Begonnen wird mit einem Zeugnis («Dem Glaube in Personen von Heute begegnen») womit die Jugendlichen die Gelegenheit bekommen Personen kennenzulernen, für die Glaube in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt. Es folgt dann eine Überleitung und das Hauptthema des Abends, welche im Stil und mit Videos der Alpha-Live Kurse inhaltlich gestaltet werden. Es folgt eine weiterer themenverwandter bzw. vertiefender kurzer Input von seitens des Firmteams. Der Abschluss besteht in einer Liturgie, um die Jugendlichen an Liturgie und Gebet als Ort der persönlichen und gemeinschaftlichen Gottesbegegnung heranzuführen.
Neben den vier Grundvollzügen kirchlichen Lebens sind besonders drei Ebenen zu unterscheiden. Die hauptsächlich pfarreiliche (Küsnacht), diözesane (Ausflug nach Chur) und die weltkirchliche (Firmreise nach Rom) sowie die Förderung der Gemeinschaft unter den Firmanden und mit allen anderen (z.b Menschen auf der Gasse in Zürich)
Der Versöhnungsweg als Beispiel eines Events
Am letzten Septemberwochenende fand unser Versöhnungsweg statt, einer der grössten bzw. aufwändigsten Events. Am Samstagmorgen sprachen wir mit den Jugendlichen im gewohnten Ablauf (Zeugnis, Alpha-Live-Jugend Kurs und Impuls des Firmteams) über die nicht ganz einfachen Themen Schuld und Versöhnung. Es sind Themen, die in unserem ganzen Leben vorkommen und es prägen, wenngleich es im normalen Alltag wenig Raum gibt sich bewusst damit auseinanderzusetzen und Kirche so ein wichtiges Angebot aus christlicher Perspektive setzen kann. Versöhnung ist schliesslich ein Ausweg positiv mit Schuld umzugehen und einen Neuanfang zu wagen, damit alle zusammen ein besseres Leben führen können.
Der eigentliche Versöhnungsweg, der individuell begangen wurde fand in St. Agnes Erlenbach
als Stationenweg statt. Die Jugendliche durchliefen mehrere Stationen und Räume und hatten am Schluss ein Beicht-/Versöhnungsgespräch mit Karl Wolf. Station 1 behandelte die Frage nach dem eigene Ich. Mag ich mich sowie ich bin, wie ist die eigene Beziehung zu mir selbst, um dann in der zweiten Station zum «Du» und unserer Beziehung zu unserer Umwelt und Mitmenschen überzugehen. Die dritte Station thematisierte die Frage nach dem, was uns Orientierung gibt und die Beziehung zu Gott. Schlussendlich ging es um den generellen Umgang mit Schuld/Versöhnung und wie wir dazu gelangen können um im Beicht-/Versöhnungsgespräch die konkrete Möglichkeit dazu anzubieten.
Über den ganzen Weg wurden kleine Symbole gesammelt (z.b ein kleiner Spiegel als Symbol der Selbsterkenntnis oder eine Scherbe für zerbrochene Beziehungen) welche die Jugendlichen an den Versöhnungsweg und die Methode wie mit Schuld/Versöhnung umzugehen erinnern sollen. Das Wochenende endete mit einem Gottesdienst und wir bekamen vielfach sehr positive Rückmeldungen, dass dies für die Jugendlichen eine bereichernde Erfahrung war.
Im Endspurt stehen interessante Treffen an
In den kommenden Wochen beschäftigen wir uns in einem Wochentreff konkret mit dem Sakrament der Firmung, haben nochmal ein intensiveres Wochenende zur Tauferneuerung sowie die Proben zur Firmung, bis dann am 17. November 2024 der grosse Tag kommt.